2. Tag: San Francisco - Golden Gate Park

Sonntag, 20. September

Übersicht

  • Startort: San Francisco
  • Route über: ---
  • Zielort: San Francisco
  • Ziele: Cable Car Museum, Golden Gate Park, Baker Beach Pazifikküste, Cliff House
  • Übernachtung: Holiday Inn, Van Ness Av.
  • Essen: Frühstück: Wells Fargo Coffe Shop, Mittag: Imbißbude im Golden Gate Park, Abend: Cliff House

Die Sonne weckte uns an diesem Morgen. Von unserem Zimmer im 15. Stock, das nach Osten gerichtet war, konnten wir den Sonnenaufgang über der Downtown von San Francisco sehr schön vom Bett aus genießen. Nach einiger Mühe rafften wir uns dann doch auf und gingen Frühstücken. Während wir unseren Kaffe schlürften legten wir die Ziele des heutigen Tages fest.

Cable Car in der California StreetMit der Cable-Car ging es die California Street hinunter zur Powell Street und von dort aus weiter mit der Powell-Hyde-Line zum Cable-Car Museum. Eigentlich ist es kein Museum, denn das Betriebswerk ist nach wie vor in voller Funktion. Von hier aus werden alle Linie betrieben. Durch die ganze Stadt führt ein System von Schächten, in denen die Antriebskabel laufen, an denen sich die Wagen die steilen Berge der Stadt hinaufziehen lassen. Mit riesigen Elektromotoren werden die Kabel mit konstanter Geschwindigkeit bewegt. In den Wagen sind spezielle Klemmvorrichtungen, mit denen die Trambahnfahrer das Kabel aus der Laufrille in der Straße anheben und festklemmen. Zuerst rutscht das Kabel noch durch die Klemmen, so daß der Wagen sanft beschleunigt. Je stärker der Fahrer mit seinen Hebeln das Kabel klemmt, dest schneller wird der Wagen. Es funktioniert wie eine Art Rutschkupplung beim Auto. Im Museum wird die Entwicklung der Bahn sehr anschaulich dargestellt. Zu finden sind auch einige historische Wagen, Geräte, Fotos und sonstige Stücke, die in Zusammenhang mit der Cable-Car stehen. Auch der Souvenierladen fehlt nicht. Alles in allem eine sehr interessante und sehenswerte Sache.

Zentrale Antriebsmotoren der Cable CarVom Museum aus fuhren wir mit der Powell-Mason-Line bis hinunter zur Market Street, von wo aus wir mit dem Bus zum Golden-Gate-Park führen. Hier hatten wir ein Erlebnis, das so in Deutschland eigentlich undenkbar wäre. An einer der Haltestellen wartete eine ältere Dame im Rollstuhl auf den Bus. Unser Bus hielt an und in aller seelenruhe hantierte die Fahrerin an diversern Einrichtungen, bis eine Plattform auf die Straße hinunter gefahren wurde. Die Fahrerin stieg aus und schob die Dame auf die Plattform, sicherte den Rollstuhl und lies den Aufzug nach oben fahren. Jetzt wurde die Dame an einen speziell vorbereiteten Platz im Bus gefahren und der Rollstuhl mit Sicherheitsgurten festgemacht. Erst jetzt ging die Fahrt weiter. Zwei Haltestellen weiter wollte die Dame aussteigen und der Vorgang lief erneut, aber in umgekehrter Reihenflge ab. Das Ganze dauerte sicherlich etwa fünf Minuten, aber keiner der Fahrgäste im Bus regte sich über die Verzögerung auf. In Deutschland, dem Land der Pünktlichkeitsfanatiker und Fahrplanfetischisten wäre dies unmöglich. Bei uns ist ja schon die Hölle los wenn der Zug von Hamburg nach München fünf Minuten zu spät einfährt. In dieser Beziehung könnten wir viel von den Amerikanern lernen.

Bevor wir endgültig den Golden-Gate-Park erreichten spazierten wir durch ein Wohnviertel mit alten viktorianischen Häusern. Daß hier nicht die Ärmsten wohnten, konnte man schon an den Autos sehen, die vor den Garagen standen, BMW, Merzedes und Audi. Die Häuser selbst hätten uns auch gefallen, aber diesem Baustil würde man bei unseren kleinkarierten Bauvorschriften nicht genehmigt bekommen.

Der Golden Gate Park

Im Park angekommen, gingen wir der Musik nach, die wir schon von weitem hörten. Auf dem Platz, der auf der einen Seite vom DeYoung Museum und auf der anderen Seite von der California Academie of Science eingerahmt war, spielte ein Jugendorchester in einem Odeon. Wir hörten eine Weile zu und wendeten uns dann Richtung Wissenschaftsmuseum. Vor dem Eingang gönnten wir uns unseren ersten Hotdog. Der schmeckte wie schon mal gegessen, was aber mit Cola überspielt wurde. Vom Museum waren wir überrascht. Das ist nicht nur eine tote Ausstellung der verschiedensten wissenschaftlichen Fachgebiete, sondern eine richtige Erlebniswelt. Da gibt es eine Art großes Kino, in dem Erdbeben gezeigt werden, bei denen man nicht nur optisch etwas geboten bekommt, sondern auch mit der entsprechenden Stärke des großen Bebens durchgeschüttelt wird. Nicht umsonst werden Herzkranke oder Menschen mit Kreislaufproblemen davor gewarnt, das Kino zu besuchen. Eine weitere Attraktion ist das riesige Aquarium, das die Meereswelt vor der Bucht von San Francisco hautnah erleben läßt. Natürlich fehlt auch die Dinosaurier-Show nicht. Auch hier beschränkt sich das Museum nicht auf die Ausstellung der Gerippe und Versteinerungen, sondern es wird versucht, den Lebensraum der Tiere so echt wie möglich darzustellen. Von Raubsauriern bis hin zu riesigen Libellen ist alles im Maßstab 1:1 zu sehen. Beeindruckend!

Die nächste Station war der japanische Teegarten. Obwohl sich hier hunderte von Menschen aufhielten, war es erstaunlich ruhig und wir konnten die Eigenarten der japanischen Gartengestaltung bei einer Tasse Jasmintee geniesen. Es tat gut, sich hier in aller Ruhe hinsetzen zu können und zu entspannen. Aber wir hatten ja noch mehr vor und machten uns auf den Weg durch den Park bis zur Küste des Pacific. Auf dem Weg beobachteten wir ein japanisches Hochzeitspaar, das sich vor einem kleinen Wasserfall fotographieren ließ.

Je näher wir an die Küste kamen, desto frischer bließ der Wind. Als wir am Strand entlang gingen, wurde es beinahe unangenehm kalt. Aber die Surfer konnte das nicht beeindrucken, die waren froh, daß der Wind die Wellen vor sich her trieb und sie darauf reiten konnten. Weil es schon dämmrig wurde, setzten wir unseren Weg entlang der Küste fort, um noch bei halbwegs Tageslicht das Cliff-House zu erreichen. Eigentlich wollten wir es uns nur ansehen, aber die Speisekarte lockte Ein Straßenmusikantmit schönen Gerichten. Wir ergatterten einen schönen Fernsterplatz und freuten uns über das gute italienische Essen. Nicht ganz billig, aber sehr delikat. Kein Vergleich zum üblichen Fast-Food, das uns schon nach so kurzer Zeit nicht mehr schmecken wollte.

Es war schon dunkel, als wir uns auf den Rückweg zum Hotel machten. Mit dem Bus ging es zurück in die VanNess Street. Beim Umsteigen konnten wir an einer Haltestelle noch einem Straßenmusiker lauschen, der seinen Blues mit rauchiger Stimme und Saxophon spielte. Im Hotel packten wir unsere Sachen und bereiteten alles vor für die Abfahrt am nächsten Morgen. Es sollte von San Francisco zum Sequoia Nationalpark gehen. Das kurze Studium des Stadtplan im Bett sollte uns es erleichtern den richtigen Weg zu aus der Stadt zu finden.


 

© Michael Bernhard, 1997-2001
Bitte beachten Sie die Hinweise zum Urheberrechtsschutz.
Gestaltung: gmmb Webservice

Travel-Dreams Logo

Staatsflagge IRAN

Karte der Reiseroute (bitte klicken)
































TRAVEL-DREAMS DURCHSUCHEN
powered by FreeFind